PROMEMBER Prospektive, nicht-interventionelle Studie zu Mono-Embolex® in der Thromboseprophylaxe und Therapie
Titel der Studie/Acronym
PROMEMBER Prospektive, nicht-interventionelle Studie zu Mono-Embolex® in der Thromboseprophylaxe und Therapie
Zielsetzung/Fragestellung
Primäres Ziel ist die Evaluation der Sicherheit und Wirksamkeit von Mono-Embolex® in den ver-schiedenen Einsatzgebieten bzw. Risikopopulationen unter den Bedingungen der ärztlichen Praxis.
Zudem ist in einer Subgruppe die Erstellung eines e-Atlas vorgesehen; es sollen zu chirurgischen Eingriffen vergleichende Fotos des Eingriffsortes vor und nach dem Eingriff erstellt werden und zum Erfahrungsaustausch dienen.
Folgende primäre Fragestellungen ergeben sich:
- Wie ist die Inzidenz von symptomatischen Thrombosen in verschiedenen Risikogruppen im Ver-gleich zu bisherigen Studien und Publikationen?
- Wie ist die Inzidenz von schweren Blutungen in verschiedenen Risikogruppen im Vergleich. zu bisherigen Studien und Publikationen?
- Wie verteilt sich der Einsatz von Mono-Embolex® auf die verschiedenen Risikogruppen?
- Welche Formulierungen von Mono-Embolex® werden in den Einsatzgebieten bevorzugt?
- Erfolgt die Dosierung und Therapiedauer entsprechend der FI?
- Welches Zeitfenster für die Mono-Embolex® Gabe wird vor und nach der OP eingehalten?
Indikation
- Thromboembolieprophylaxe
Wirkstoff
- Certoparin-Natrium (deutsch)
Handelsname(n)
Mono-Embolex®
Geplante Anzahl vorgesehener Studienzentren: für die Untersuchung insgesamt
600
Geplante Patientenzahl: für die Untersuchung insgesamt
3000
Kontaktperson
Müller, Alfons
Phase IV Manager NIS
Novartis Pharma GmbH
Roonstr. 25
90429 Nürnberg
Deutschland
Telefon: 0911/273-12897
Telefax: 0911/273-15897
Unternehmen
Novartis Pharma GmbH
Roonstr. 25
90429 Nürnberg
Deutschland
Stand der Information
03.11.2011
Status der Studie
Studie bereits abgeschlossen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Methodologie
Nichtinterventionelle, prospektive Beobachtungsstudie bei Patienten zur Prophylaxe und Therapie der tiefen Beinvenenthrombose in Krankenhäusern und Praxen.
Analysierte Anzahl der Patienten
1407
Diagnose und Einschlußkriterium
Die Indikation für die Gabe von Mono Embolex® stellte zu 94,6% (n=1331) eine Prophylaxe dar, während die verbleibenden 5,4% (n=76) eine therapeutische Indikation zur Antikoagulation mit einem NMH hatten
Wirkliche Dauer der Studie
11 Monate
Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Erfassung der Thrombosen und Rethrombosen sowie Lungenembolien unter Mono Embolex Behandlung.
Sicherheit
Alle während der Anwendung von Mono Embolex aufgetretenen Ereignisse wurden erfasst. Insbesondere wurden leichte und schwere Blutungen sowie Heparin induzierte Thrombozytopenie II systematisch abgefragt.
Andere
Methoden
Beschreibung der angewandten statistischen Methoden
Die statistischen Auswertungen wurden mit Hilfe von SPSS für Windows, Version 18.0 (SPSS Inc., U.S.A.) durchgeführt. Die Darstellung der kontinuierlichen Variablen erfolgte als Mittelwerte±Standardabweichung; weiterhin wurden die Mediane und Quartile angegeben. Bei kategorisierten Daten wurden die absoluten und prozentualen Häufigkeiten berechnet.
Die kontinuierlichen Variablen wurden mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests hinsichtlich ihrer Normalverteilung überprüft. Während einige der getesteten Variablen keine Normalverteilung aufwiesen (Kolmogorov-Smirnov-Test: p<0,05), konnte für andere Variablen eine Normalverteilung berechnet werden (Kolmogorov-Smirnov-Test: p≥0,05). Bei den Vergleichen der Stichproben wurden daher Tests für normalverteilte Stichproben und nichtparametrische Tests für nicht normalverteilte Stichproben herangezogen.
Beim Vergleich von 2 unabhängigen, normalverteilten Stichproben wurde der t-Test verwendet. Dabei wurde vorher zur Überprüfung der Homogenität der Varianzen der Levene-Test durchgeführt. Aufgrund der nachgewiesenen Homogenität der Varianzen wurde der Student t-Test durchgeführt. Beim Vergleich von 2 unabhängigen, nicht normalverteilten Stichproben wurde der Mann-Whitney-U-Test und bei mehr als 2 unabhängigen, nicht normalverteilten Stichproben der H-Test nach Kruskal und Wallis angewendet.
Die kategorisierten Daten dagegen wurden mit Hilfe des Chi-Quadrat-Tests, bzw. des exakten Tests nach Fisher ausgewertet. Bei Verwendung des Chi-Quadrat- Tests wurden die erforderlichen Testvoraussetzung erfüllt, so dass bei allen Tests weniger als 20% der erwarteten Häufigkeit kleiner 5 war. In Einzelfällen, in denen diese Testvoraussetzung nicht gegeben war, wird dies jeweils bei der Ergebnisdarstellung erläutert.
Der Korrelation zwischen 2 Parametern wurde durch den Korrelationskoeffizienten nach Spearman- Rho berechnet. Dabei wurde der Korrelationskoeffizient nach folgender Einteilung bewertet:
r < 0,2 sehr geringe Korrelation
r = 0,2 – 0,5 geringe Korrelation
r = 0,5 – 0,7 mittlere Korrelation
r = 0,7 – 0,9 hohe Korrelation
r = > 0,9 sehr hohe Korrelation
Bei allen durchgeführten Tests erfolgte eine zweiseitige Signifikanzüberprüfung, wobei für alle statistischen Tests ein p-Wert < 0,05 als statistisch signifikant angenommen wurde.
Zur multivariaten Analyse wurde die binäre logistische Regression mit Vorwärtseinschluss unter Verwendung des Likelihood- Ratio- Kriteriums (Einschluss p-Wert ≤ 0,05; Ausschluss p-Wert > 0,1) durchgeführt.
In den grafischen Darstellungen, die ebenfalls mit SPSS erstellt wurden, wurden zur Veranschaulichung der Mediane und Quartilsabstände Boxplots verwendet. Während in den Boxen der Median sowie die 25.-75. Perzentile aufgetragen sind, entsprechen die T-Balken dem kleinsten und größten Wert, sofern diese keine Ausreißer bzw. Extremwerte sind. Die Ausreißer sind dabei Werte, die zwischen 1 ½ - 3 Boxlängen außerhalb der Box liegen; sie sind in den Grafiken als Kreise dargestellt, während Extremwerte, die mehr als 3 Boxlängen außerhalb der Box gemessen wurden, als Kreuzchen aufgetragen sind. Die kategorisierten Daten wurden grafisch mit Hilfe von einfachen und gruppierten Balkendiagrammen sowie Kreisdiagrammen dargestellt. Die Verteilung von Variablen wurde in Histogrammen aufgetragen.
Ergebnisse zur Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen
Unter der Therapie mit Mono Embolex® sind bei 0,4% der Patienten (n=5) thromboembolische Ereignisse aufgetreten.
Es traten hierbei in 0,3% (n=4) tiefe Venenthrombosen der unteren Extremität auf, während bei einem Patienten (0,1%) eine Lungenembolie diagnostiziert wurde. Rezidive von tiefen Venenthrombosen oder Lungenembolien wurden nicht beobachtet.
Ergebnisse zur Sicherheit
Bei den 1407 Patienten sind insgesamt während des Studienverlaufs 54 Komplikationen aufgetreten, was einer Komplikationsrate von 3,9% entspricht. Dabei trat ganz überwiegend eine leichte Blutung (n=52) auf, die nicht langandauernd war. Eine weitere Blutung sistierte erst nach dem Ablauf von 24h und wurde somit als langandauernd eingestuft.
Als schwerwiegendste Komplikation ereignete sich ein apoplektischer Insult, während sonstige Ereignisse wie schwere Blutungen, HIT II und Thrombozytopenien nicht gesehen wurden. Todesfälle innerhalb des Beobachtungszeitraums traten nicht auf.
Ergebnisse zu anderen Parametern
Schlussfolgerungen
Mono Embolex zeigte sich unter Alltagsbedingungen sowohl in der Therapie als auch in der Prophylaxe als effektiv und sicher.