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Von A wie Abstoßung bis Z wie Zöliakie – Gegen Krankheiten unterschiedlichster Art

Fortschritte in der medikamentösen Therapie gibt es nicht nur gegen Krebs-, Entzündungs- und Infektionskrankheiten. 123 Projekte sind auf die Behandlung von 64 anderen Krankheiten ausgerichtet.

Ein junger Arzt mit Kittel, Stethoskop und Tablet im Gespräch mit einer seniorigen Patientin

Die Projekte, um die es hier geht, decken ein Krankheitsspektrum ab, das von angeboren Augenkrankheiten über Stoffwechselstörungen und Herzkrankheiten bis hin zu neurologischen und psychischen Krankheiten reicht. Hier einige Beispiele für laufende Projekte.

Anämie

Viele Menschen sind von Anämie, also einem Mangel an roten Blutkörperchen betroffen – manche aufgrund von Blutverlusten oder einer Nierenkrankheit, andere beispielsweise aufgrund von Krebserkrankungen. Das schwächt ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Mit den bisherigen Mitteln (Eisenzufuhr, Bluttransfusionen, EPO-Medikamente zum Spritzen) kann manchen Betroffenen nicht gut geholfen werden. Nicht
zuletzt für sie haben Unternehmen – aufbauend auf 2019 mit dem Nobelpreis prämierter Grundlagenforschung – eine neue Klasse von Anämie- Medikamenten entwickelt, die HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitoren. Gleich drei dieser oral einnehmbaren Medikamente sind in dieser Erhebung vertreten.

Diabetes-Medikamente in neuen Anwendungsgebieten

Einige Medikamente, die in den letzten Jahren zur Behandlung von Diabetes Typ 2 entwickelt wurden, dürften auch Menschen mit anderen Krankheiten helfen können. So werden zwei Medikamente aus der Klasse der SGLT-2-Inhibitoren derzeit darauf geprüft, ob sie bei Patienten das Fortschreiten einer chronischen Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankung bremsen und die Mortalität senken können – auch wenn diese Patienten keinen Diabetes haben. Bei einem anderen Diabetes-Medikament, in diesem Fall aus der Klasse der GLP-1-Analoga, wird derzeit erprobt, ob es Menschen mit Adipositas helfen kann, Gewicht zu verlieren.

Alzheimer-Demenz

Kein anderes Gebiet der Pharmaforschung hat mehr Fehlschläge bei dem Versuch erlebt, Mittel zu entwickeln, die das Fortschreiten dieser Krankheit nachhaltig verlangsamen oder ganz aufhalten. Aber wegen des hohen medizinischen Bedarfs ist auch kein Gebiet von größerer Beharrlichkeit der Branche geprägt, doch noch wirksame Mittel zu schaffen. In dieser Erhebung sind acht Alzheimer-Projekte erfasst. Sechs davon verwenden gentechnisch hergestellte monoklonale Antikörper, um ins Krankheitsgeschehen einzugreifen. Von diesen setzen zwei an den Tau-Fibrillen an, die in betroffenen Nervenzellen entstehen und ein bisher wenig adressierter Angriffspunkt sind.