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Zugelassene gentechnische Arzneimittel in Deutschland

Derzeit sind in Deutschland nach vfa-Recherchen 404 Biopharmazeutika mit 360 Wirkstoffen zugelassen, die gentechnisch hergestellt werden. Wichtige Anwendungsbereiche sind u.a. Diabetes (Insuline), Multiple Sklerose und Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis und Psoriasis (Immunmodulatoren), Krebserkrankungen (monoklonale Antikörper), angeborene Stoffwechsel- und Gerinnungsstörungen (Enzyme, Gerinnungsfaktoren) sowie Schutzimpfungen (Gebärmutterhalskrebs, Hepatitis B) und Osteoporose.

Wirkstoff Weitere Angaben
Interferon beta-1b
Indikation Multiple Sklerose
Arzneimittel / Firma Extavia® / Novartis
Zulassung Mai 2008
Produktionsort Österreich
Produziert mit E. coli
Interferon beta-1b
Indikation Multiple Sklerose
Arzneimittel / Firma Betaferon® / Bayer
Zulassung Nov 1995
Produktionsort Österreich
Produziert mit E. coli
Interferon gamma-1b
Indikation Immunstimulans
Arzneimittel / Firma Imukin® / Boehringer Ingelheim
Zulassung Dez 1992
Produktionsort Deutschland
Produziert mit E. coli
Ipilimumab
Indikation Melanom
Arzneimittel / Firma Yervoy® / Bristol Myers Squibb
Zulassung Jul 2011
Produktionsort USA / Südorea
Produziert mit Säugerzellen (CHO)
Isatuximab
Indikation Multiples Myelom
Arzneimittel / Firma Sarclisa® / Sanofi Pasteur
Zulassung Mai 2020
Produktionsort Frankreich
Produziert mit Säugerzellen (CHO)
Ixekizumab
Indikation Plaque Psoriasis
Arzneimittel / Firma Taltz® / Lilly
Zulassung Apr 2016
Produktionsort Irland
Produziert mit Säugerzellen (CHO)

[1] Nur Komponente gegen Hepatitis B gentechnisch hergestellt

Die Liste der Zulassungen nach früheren Zulassungsverfahren erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Von den in Deutschland derzeit zugelassenen gentechnisch hergestellten Arzneimittelwirkstoffen werden einige von verschiedenen Firmen vermarktet, z.B. Faktor VIII und Somatotropin, oder sind in verschiedenen Kombinationen vorhanden, wie Hepatitis-B-Impfstoff. Wird ein Wirkstoff (z.B. Hepatitis-B-Antigen, Faktor VIII) von verschiedenen Herstellern produziert, wird er jeweils als eigener Wirkstoff gezählt, da die Herstellverfahren und daher auch die Wirkstoffe unterschiedlich sind.

Bei den monoklonalen Antikörpern wurden nur die mit Hilfe der Gentechnik chimärisierten oder humanisierten Produkte aufgenommen, nicht aber die wenigen, ohne Gentechnik hergestellten Präparate.