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Zugelassene gentechnische Arzneimittel in Deutschland

Derzeit sind in Deutschland nach vfa-Recherchen 404 Biopharmazeutika mit 360 Wirkstoffen zugelassen, die gentechnisch hergestellt werden. Wichtige Anwendungsbereiche sind u.a. Diabetes (Insuline), Multiple Sklerose und Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis und Psoriasis (Immunmodulatoren), Krebserkrankungen (monoklonale Antikörper), angeborene Stoffwechsel- und Gerinnungsstörungen (Enzyme, Gerinnungsfaktoren) sowie Schutzimpfungen (Gebärmutterhalskrebs, Hepatitis B) und Osteoporose.

Wirkstoff Weitere Angaben
Pertuzumab / Trastuzumab
Indikation Brustkrebs
Arzneimittel / Firma Phesgo® / Roche
Zulassung Dez 2020
Produktionsort USA / Deutschland / Singapur
Produziert mit Säugerzellen (CHO)
Pneumokokken-Polysaccharid-Konjugatimpfstoff (15-valent, adsorbiert)
Indikation Invasive Pneumokokken-Erkrankungen
Arzneimittel / Firma Vaxneuvance® / MSD Sharp & Dohme
Zulassung Dez 2021
Produktionsort Irland
Produziert mit Bakterien (P. fluorescens)
Polatuzumab Vedotin
Indikation Diffuse große B-Zelllymphome
Arzneimittel / Firma Polivy® / Roche
Zulassung Jan 2020
Produktionsort Schweiz
Produziert mit Säugerzellen (CHO)

[1] Nur Komponente gegen Hepatitis B gentechnisch hergestellt

Die Liste der Zulassungen nach früheren Zulassungsverfahren erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Von den in Deutschland derzeit zugelassenen gentechnisch hergestellten Arzneimittelwirkstoffen werden einige von verschiedenen Firmen vermarktet, z.B. Faktor VIII und Somatotropin, oder sind in verschiedenen Kombinationen vorhanden, wie Hepatitis-B-Impfstoff. Wird ein Wirkstoff (z.B. Hepatitis-B-Antigen, Faktor VIII) von verschiedenen Herstellern produziert, wird er jeweils als eigener Wirkstoff gezählt, da die Herstellverfahren und daher auch die Wirkstoffe unterschiedlich sind.

Bei den monoklonalen Antikörpern wurden nur die mit Hilfe der Gentechnik chimärisierten oder humanisierten Produkte aufgenommen, nicht aber die wenigen, ohne Gentechnik hergestellten Präparate.