Packungsbeilagen lesen lernen
Zu jedem Medikament gehört eine Packungsbeilage, auch Beipackzettel oder Gebrauchsinformation genannt. Sie gibt Auskunft über die richtige Anwendung des Medikaments, aber auch über seine Risiken und Nebenwirkungen. Am Ziel, die Packungsbeilagen wirklich allgemeinverständlich abzufassen, wird immer noch gearbeitet. Doch erleichtert es das Lesen der Texte sehr, wenn man sich mit den gängigsten Ausdrücken darin vertraut gemacht hat. Die folgenden Tabellen können dabei helfen.
Angaben zur Einnahme des Medikaments
Angabe in der Packungsbeilage | Bedeutung |
vor dem Essen | mindestens eine halbe Stunde vor dem Essen |
nach dem Essen | direkt nach der Mahlzeit bis spätestens eine Stunde danach |
auf nüchternen Magen | Seit mindestens vier Stunden sollte man nichts gegessen haben (auch weder Keks noch Obst noch Gummibärchen), man sollte auch nichts andere als Wasser oder ungesüßten Früchtetee getrunken haben, d. h. keine Limonaden oder Saft, keine Milch, keine koffeinhaltigen Getränke. Man sollte nach der Einnahme mit dem Essen und Trinken noch mindestens eine halbe Stunde warten. |
im Mund zergehen lassen | Tabletten möglichst nicht lutschen oder kauen; am besten in die Backentasche oder unter die Zunge legen |
mit viel Flüssigkeit zu sich nehmen | Zur Einnahme mindestens ein Glas Wasser trinken. Nichts Heißes, Koffein- oder Alkoholhaltiges trinken! Heißgetränke können Tabletten und Kapseln schädigen. |
Fachausdrücke für Nebenwirkungen
Fachausdruck | übertragen bedeutet das |
Agranulozytose | Zerstörung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozyten) |
Anämie | zu wenige rote Blutkörperchen oder zu wenig roter Blutfarbstoff im Blut; wird auch „Blutarmut“ genannt |
Atemdepression | ungewöhnlich schwache Atmung |
Diabetes mellitus | Zuckerkrankheit |
Enzephalopathie | Störungen/Veränderungen im Gehirn |
Hyperthyreose | Überfunktion der Schilddrüse |
Hypertonie | Hoher Blutdruck |
Ikterus | Gelbfärbung der Haut und der Schleimhäute |
Neutropenie | zu wenige weiße Blutkörperchen, dadurch ist die Anfälligkeit für Infektionen erhöht |
Obstipation | Verstopfung |
Pruritus | Juckreiz |
Tachykardie | Beschleunigter Herzschlag |
Thrombozytopenie | zu wenige Blutplättchen im Blut, dadurch ist eine Störung der Blutgerinnung möglich |
Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen
Häufigkeitsangabe | Die Nebenwirkung betrifft | in Prozent ausgedrückt |
sehr häufig | mehr als 1 Behandelten von 10 | Bei mehr als 10 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten. |
häufig | 1 bis 10 Behandelte von 100 | Bei 1 bis 10 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten. |
gelegentlich | 1 bis 10 Behandelte von 1.000 | Bei 0,1 % bis 1 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten. |
selten | 1 bis 10 Behandelte von 10.000 | Bei 0,01 % bis 0,1 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten. |
sehr selten | weniger als 1 Behandelten von 10.000 | Bei weniger als 0,01 % der Behandelten ist die Nebenwirkung aufgetreten. |
nicht bekannt | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar | Es sind nur Einzelfälle bekannt, daraus kann die Häufigkeit des Auftretens nicht bestimmt werden. |